Förderung der kardiologischen Forschung im HDZ NRW
Symnick-Stiftung Bielefeld unterstützt Bad Oeynhausener Wissenschaftsprojekte zur Therapie von Herzmuskelerkrankungen und erblich bedingten Herzerkrankungen

Auf zwei Forschungsprojekte der Kardiologischen Klinik des Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen, unter der Leitung von Prof. Dr. Dieter Horstkotte hat die Symnick-Stiftung ein besonderes Augenmerk gerichtet. Die seit zehn Jahren in Bielefeld etablierte gemeinnützige Stiftung unterstützt die beiden wissenschaftlichen Vorhaben zu Verbesserungsmöglichkeiten in der Behandlung von Herzpatienten mit einer Zuwendung in Höhe von 6000 Euro.
Medikamentöse Therapiemöglichkeiten von Herzmuskelerkrankungen
Entzündliche Erkrankungen des Herzmuskels werden häufig durch Viren ausgelöst und können zu einer bleibenden Herzschwäche führen. Im kardiologischen Labor unter der Leitung von Dr. Martin Farr konnte nachgewiesen werden, dass zwei Medikamente, die eigentlich zur Therapie des Lungenhochdrucks eingesetzt werden, die Zellen in den Blutgefäßen (Endothelzellen) weitgehend vor einer Infektion schützen. In einem weiterführenden Forschungsvorhaben der Arbeitsgruppe soll nun von Dr. Bianca Werner und Dr. Sven Dittmann herausgefunden werden, ob auch Herzmuskelzellen durch Medikamentengabe vor bestimmten Virusinfektionen geschützt werden können. Die Wissenschaftler arbeiten dazu eng mit der Abteilung für Virologie der Ruhr-Universität Bochum (Prof. Dr. Klaus Überla) zusammen.
Auf der Spur von genetisch bedingten Herzerkrankungen
Dank gezielter molekulargenetischer Diagnostik können heute eine Reihe von erblichen Herzerkrankungen wie angeborene Herzrhythmusstörungen oder bestimmte Formen von Herzmuskelerkrankungen nachgewiesen werden. Der bisherige Standard der labordiagnostischen Untersuchungen kostet jedoch viel Zeit und reicht nicht aus, um alle Varianten von fehlerhaften Erbinformationen festzustellen. Diese Methoden wollen die Forscher unter Leitung von Dr. Martin Farr am Beispiel der angeborenen Stoffwechselstörung Morbus Fabry nun derart revolutionieren, dass zukünftig ein routinemäßiger Nachweis auch solcher Mutationen möglich ist, die bei den betroffenen Patienten bisher nicht gefunden werden können. In Kooperation mit dem CeBiTec der Universität Bielefeld ist bereits mit der Entwicklung neuer Sequenziertechniken begonnen worden. „Wir erhoffen uns ein neues Verfahren, dass weniger arbeitsaufwändig ist und innerhalb kurzer Zeit eine spezielle und vollständige Genuntersuchung möglich macht“, erläutert Dr. Martin Farr das Forschungsvorhaben der Wissenschaftler.
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