Weniger Strahlung, bessere Bilder am Herz- und Diabeteszentrum NRW, Bad Oeynhausen: PET-CT mit neuem Bildverarbeitungsverfahren ausgestattet
moderne Software vermindert Strahlung und steigert diagnostische Aussagefähigkeit

Das Institut für Radiologie, Nuklearmedizin und molekulare Bildgebung unter der Leitung von Prof. Dr. Wolfgang Burchert am Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW) in Bad Oeynhausen, führte als erste Einrichtung in OWL ein neues Bildverarbeitungsverfahren für die Computer-Tomographie (CT) ein. Durch eine bessere Ausnutzung der Bildinformation steigt die Qualität der CT-Aufnahmen. Die Strahlendosis der Patienten kann dadurch um 30 Prozent gesenkt werden.
„Die neue Methode wird als Iterative Bildrekonstruktion bezeichnet und steht seit einem Softwareupdate im April 2012 zur Verfügung. Zusätzlich wurden zahlreiche voreingestellte Protokolle erarbeitet, die einen zügigen Untersuchungsprozess - individuell auf die Fragestellung des Patienten zugeschnitten - erlauben“, erläutert Prof. Burchert. „Dadurch muss der Patient nur noch kurze Zeit im CT verbringen, meist nur wenige Minuten. Dies ist besonders für schwerkranke Patienten ein großer Vorteil.“
Seit 2010 verfügt das Institut als eine der ersten Einrichtungen bundesweit über ein hochauflösendes PET-CT. Über 5.500 Untersuchungen sind an diesem Gerät der neuesten Generation in Bad Oeynhausen bereits durchgeführt worden.
Als Hybridgerät vereint das PET-CT am HDZ NRW die beiden bildgebenden Verfahren der Positronen-Emissions-Tomographie (PET) und die der Computer-Tomographie (CT). Das PET-CT liefert in einem Untersuchungsgang sowohl Informationen zu Stoffwechselvorgängen als auch zur Anatomie. Zum Beispiel können mittels PET und einer kurzlebigen radioaktiven Substanz (Radionuklid), die dem Patienten in die Armvene gespritzt wird, Durchblutungsstörungen des Herzmuskels genau erfasst werden. Gefäßverengungen (Stenosen) in den Herzkranzgefässen, die hierfür die Ursache sind, werden in der CT erkannt. Somit kann die Auswirkung von Stenosen anhand der Überlagerung der PET- und CT-Daten exakt beurteilt werden. Die Untersuchung ist nichtinvasiv und kann ambulant durchgeführt werden. Je nach Beschwerdebild verzichtet der überweisende Kardiologe auf eine Herzkatheruntersuchung oder plant diese zielgerichtet hinsichtlich eines konkreten Eingriffes. Durchschnittlich kann dabei die erforderliche Strahlendosis auf wenige Millisievert begrenzt werden, was in der Größenordnung der natürlichen jährlichen Dosis liegt. Gerade bei längerem Krankheitsverlauf erspart dies dem Patienten zusätzliche Risiken.
Einen erheblichen Gewinn bringt das neue Bildverarbeitungsverfahren auch für die sogenannten Niedrigdosis-CT. Diese werden zum Beispiel für die Korrektur der PET-Bilder angefertigt und kommen der Aussagekraft von konventionellen CT-Bildern sehr nahe. „Da die iterative Rekonstruktion jedoch noch weiterentwickelt wird, ist künftig auch mit einer Dosisersparnis bei den herkömmlichen CT-Untersuchungen zu rechnen“, so Burchert. Dies sei umso wichtiger, da am HDZ NRW zunehmend minimalinvasive Operationsverfahren zum Einsatz kommen. Für die Planung dieser Eingriffe liefert die Bildgebung zusätzlich wertvolle Informationen.
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