Herzdiagnostik im Mutterleib und bei Neugeborenen
Bad Oeynhausener Zentrum für Angeborene Herzfehler informiert über neue Bildgebung

Jedes 100. Kind kommt mit einem angeborenen Herzfehler zur Welt. Mittels modernster Echokardiografie ist es heute möglich, Fehlbildungen bereits im ersten Schwangerschaftsdrittel zu diagnostizieren. Das wird deshalb empfohlen, weil die Behandlung umso aussichtsreicher ist, je früher sie einsetzt - mitunter bereits vor der Geburt
Mit einem interdisziplinären Symposium für Kinderärzte, Kinderkardiologen und Frauenärzte informiert das Zentrum für Angeborene Herzfehler im Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen, an diesem Wochenende erstmals über die heutigen Möglichkeiten der vorgeburtlichen Diagnostik. Unter der Leitung der Chefärzte Prof. Dr. Deniz Kececioglu (Kinderkardiologie) und Dr. Eugen Sandica (Herzchirurgie), unterstützt von Dr. Johannes Steinhard (Pränatalmedizin und Fetale Kardiologie und Dr. K.T. Laser (Fetale Kardiologie) bietet die Universitätsklinik Vorträge und Ultraschallkurse in der fetalen Echokardiografie und pädiatrischen Echokardiografie an.
Neben der Darstellung aktueller Möglichkeiten zur Herzdiagnostik von Feten und Neugeborenen und der Behandlung herzkranker Neugeborener stehen auch neue Ultraschalltechniken wie die sogenannte parametrische Bildgebung im Mittelpunkt der Veranstaltung. Dieses Diagnoseverfahren wird im HDZ NRW in dem von Dr. Steinhard geleiteten Department für Fetale Kardiologie eingesetzt.
„Bislang haben wir uns darauf konzentriert, die Struktur und Form der fetalen Herzen zu prüfen. Dank der hochauflösenden Ultraschallsysteme können wir auch die Herzfunktion immer besser prüfen und Herzfehler bereits sehr früh in der Schwangerschaft zu erkennen. Neue Techniken erlauben erstmals, die Muskelarbeit des kleinen Herzens zu erfassen und auch komplexe Herzrhythmusstörungen der ungeborenen Patienten zu erkennen“, erläutertDr. Steinhard. Gemeinsam mit den Universitätskliniken Bonn, Gießen und dem Bürgerhospital Frankfurt hat Steinhard die „Fetal Cardiac Imaging Research Group Germany gegründet, die die neuen parametrischen Ultraschalltechnologien wissenschaftlich in der klinischen Anwendung prüft.
„Von den Erfahrungswerten mit der neuen Technologie erhoffen wir uns nicht zuletzt eindeutige Aussagen darüber, wie lange das Kind gefahrlos im Mutterleib verbleiben kann“, betont Dr. Steinhard. „Das wäre ein Meilenstein in der Pränatalmedizin.“
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