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27.11.2012

HDZ-Herzteam informiert: Die Koronare Herzkrankheit – was jeder tun kann

Im Team gegen die Koronare Herzerkrankung: Die Oberärzte PD Dr. Thomas Pühler (Herzchirurgie), Marios Vlachojannis (Kardiologie) und PD Dr. Jochen Börgermann (Herzchirurgie) und Hans Brink (Deutsche Herzstiftung) (Foto Anna Reiss).

Moderne Behandlungsstrategien der KHK standen im Mittelpunkt der letzten Informationsveranstaltung im Kreis, die auf Initiative der Deutschen Herzstiftung im Herzmonat November im Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen, stattfand.

Die gute Nachricht verkündete Oberarzt Marios Vlachojannis vorab: Sieben von den zehn bedeutsamen Risiken, die zur Entstehung einer Koronaren Herzkrankheit (KHK) beitragen, kann jedermann selbst beeinflussen. Moderne Behandlungsstrategien der KHK standen im Mittelpunkt der letzten Informationsveranstaltung im Kreis, die auf Initiative der Deutschen Herzstiftung im Herzmonat November im Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen, stattfand. Die gemeinsame wissenschaftliche Leitung hatten Prof. Dr. Jan Gummert, Chefarzt der Herzchirurgie, und Prof. Dr. Dieter Horstkotte, Chefarzt der Kardiologie und Ärztlicher Direktor des HDZ NRW.

„Männer sind stärker betroffen als Frauen, ältere eher als junge Menschen. Auch eine familiäre Veranlagung zur KHK bedeutet ein Risiko“, erläuterte Vlachojannis. Betroffene könnten jedoch einiges dazu beitragen, um der Erkrankung frühzeitig zu begegnen: „Eine gesunde, fettarme Ernährung, die richtige Einstellung bei zu hohem Blutdruck und Diabetes, Nichtrauchen und regelmäßiger Ausdauersport sind grundsätzlich zu empfehlen.“ Wer außerdem auf sein Gewicht und auf erholsamen Schlaf achte, könne den Ablagerungen an der Innenhaut der Herzkranzgefäße, die zu lebensbedrohlichen Gefäßverengungen führen können, entgegenwirken.

Den Grad der verengten Herzgefäße (Stenosen) können die Kardiologen im Herz- und Diabeteszentrum NRW im Herzkatheterlabor erkennen und behandeln. Das muss im Notfall, bei einem Herzinfarkt, so schnell wie möglich geschehen. Viele Patienten erfahren aber auch erst bei körperlicher Anstrengung Beschwerden wie Atemnot und Brustschmerz. Die Experten sprechen dann von einer Angina pectoris. Vielfach kann ein kardiologischer Eingriff (Intervention) mittels einer sogenannten Aufdehnung (Ballondilatation) und dem Einsetzen eines Stents dann helfen. Über 3.000 dieser Interventionen werden im HDZ NRW jährlich durchgeführt.

Katheter oder OP? Diese Frage klärt im HDZ NRW ein interdisziplinäres Team

Die Besonderheit: Alle drei Referenten betonten, dass ein Team aus Kardiologen und Herzchirurgen im Herz- und Diabeteszentrum NRW gemeinsam darüber entscheide, welche Therapie für den Patienten am besten geeignet ist. Daher sei es ein großer Vorteil, wenn diese Fachbereiche wie im HDZ NRW eng zusammenarbeiten. „Wir richten uns nach den Empfehlungen der Fachgesellschaften“, erläutert Privatdozent Dr. Jochen Börgermann. Im HDZ NRW ist der Herzchirurg Spezialist für Bypassoperationen am schlagenden Herzen. „Im Falle von komplexen Gefäßerkrankungen, bei Patienten mit hohem Lebensalter oder schweren Nebenerkrankungen spricht alles für einen operativen Eingriff.“

Von den rund 7.400 Patienten, die in den vergangenen zweieinhalb Jahren in der Klinik für Thorax- und Kardiovaskularchirugie operiert wurden, mussten nur bei 137 Patienten (1,7 Prozent) eine Operation aus medizinischen Gründen abgelehnt werden. Das Alter der Patienten spielte hierbei keine Rolle. In den schwersten Fällen einer Koronaren Herzerkrankung, die häufig mit einer Herzschwäche einhergehen und bei der eine weitere herzchirurgische oder interventionelle Therapie nicht mehr möglich ist, ist die Implantation eines Herzunterstützungssystems oder eine Herztransplantation häufig unumgänglich. Darauf wies Privatdozent Dr. Thomas Pühler abschließend hin. „Während der Wartezeit auf ein Spenderherz bieten moderne Herzunterstützungssysteme heute eine gute Alternative zur Herztransplantation mit einer akzeptablen Lebensqualität.“

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